Der Sächsische Volkshochschulverband e. V. (SVV) hat heute gemeinsam mit dem Sozialverband VdK Sachsen e. V., dem Landesverband Lebenshilfe Sachsen e. V. und der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e. V. eine Zielvereinbarung unterzeichnet, die den Weg für eine noch inklusivere Erwachsenenbildung in Sachsen ebnen soll.
Die 15 Volkshochschulen in Sachsen werden durch diese Initiative gezielt unterstützt, ihre Bildungsangebote und Einrichtungen weiterzuentwickeln und barrierefrei zu gestalten. Dabei liegt der Fokus auf der Sensibilisierung der Mitarbeitenden, der Verbesserung der Infrastruktur und der barrierefreien Gestaltung von Angeboten und Anmeldeprozessen. Die Vereinbarung tritt im März 2025 in Kraft.
Ein starkes Zeichen für inklusive Bildung
Ministerpräsident Michael Kretschmer, Präsident des Sächsischen Volkshochschulverbands, betont: „Mit dieser Zielvereinbarung werden die sächsischen Volkshochschulen ihre Einrichtungen und Angebote noch inklusiver gestalten. Die Expertise der drei Sozialverbände wird dabei sehr hilfreich sein. Wir wollen miteinander reden, nicht übereinander und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Vielen Dank auch an Michael Welsch, den sächsischen Landesinklusionsbeauftragten, für den Impuls zu dieser Zielvereinbarung und die Unterstützung in diesem Prozess.“
Dr. Ralph Egler, Vorsitzender des Sächsischen Volkshochschulverbandes e. V., erläutert: „Bildung für ALLE – dafür stehen die Volkshochschulen in Sachsen. Wir wollen mit unserem vielseitigen Angebot eine ganzheitliche und lebensbegleitende Bildung für Menschen mit unterschiedlichen sozialen oder kulturellen Hintergründen und unabhängig von Einschränkungen oder Behinderungen ermöglichen. Dies gelingt leider noch nicht immer. Der Sächsische Volkshochschulverband unterstützt seine 15 Volkshochschulen tatkräftig dabei und mit Hilfe der drei Partner dieser Zielvereinbarung werden wir unserem Ziel, barrierefreies Lernen für Alle, konsequent näherkommen.“
Michael Welsch, Landesbeauftragter für Inklusion der Menschen mit Behinderungen im Freistaat Sachsen, unterstreicht: „Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, deren Umsetzung vom Engagement vieler Akteure abhängt. Ein Ausdruck dieses Engagements können Zielvereinbarungen sein. Gelebte Partizipation braucht nicht immer neue Vorschriften, sondern formuliert passgenaue Fahrpläne für konkrete Bereiche nah am Menschen. Mein Dank gilt den Protagonisten, in einem so wichtigen Bereich wie dem Lebenslangen Lernen für ein Mehr an Inklusion zu sorgen.“
Horst Wehner, Landesverbandsvorsitzender des Sozialverbandes VdK Sachsen e. V. erklärt: „Ich begrüße es sehr, dass die Volkshochschulen in Sachsen sicherstellen wollen, dass niemandem der Zugang zu Bildung und Teilhabe verwehrt bleibt. Im Namen der Mitglieder des Sozialverbands VdK Sachsen wünsche ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sächsischen Volkshochschulen viel Erfolg bei der Umsetzung dieser wichtigen Aufgabe.“
Bernd Wiesner, Vorsitzender des Vorstands des Landesverbands Lebenshilfe Sachsen e. V. hebt hervor: „Von einer wirklich inklusiven Gesellschaft sind wir noch weit entfernt. Inklusion bedeutet, von einem defizitären Denkansatz wegzukommen. Gerade der Bereich der Erwachsenenbildung ist ein Schlüsselfaktor, damit Inklusion gut gelingen kann. Von der Zielvereinbarung verspreche ich mir nachhaltige Strukturen, um dauerhaft Zugang zu den allgemeinen Kursangeboten der beteiligten sächsischen Volkshochschulen für Menschen mit Behinderungen zu schaffen.“
Uwe Hauschild, Vorsitzender Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e. V., ergänzt: „Es ist ein wichtiges Signal, dass sich der Sächsische Volkshochschulverband als größter Anbieter für Erwachsenenbildung und allgemeine Weiterbildung in Sachsen auf den Weg macht, allen Menschen ein lebenslanges Lernen zu ermöglichen.“
Drei zentrale Handlungsfelder
Die Zielvereinbarung setzt in drei wesentlichen Bereichen an:
- Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung: Inklusion und Barrierefreiheit sind in den Leitbildern der Volkshochschulen verankert. Zudem werden Beschäftigte und Kursleitende für die Belange von Menschen mit Behinderungen sensibilisiert und geschult.
- Angebotsentwicklung, Service und Öffentlichkeitsarbeit: Zu diesem Handlungsfeld gehören die Evaluation bestehender Angebote hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit sowie die Entwicklung von Verbesserungen. Anmeldeprozesse, Internetseiten und Medien werden möglichst barrierefrei gestaltet und Menschen mit Behinderungen werden gezielt angesprochen.
- Bauliche Gestaltung und Anbindung: Die Gebäude, Kursräume und Sanitäranlagen der Volkshochschulen sollen ohne besondere Erschwernisse für Menschen mit Behinderungen nutzbar sein. Dazu zählt auch eine geeignete Infrastruktur.
Mit dieser Zielvereinbarung setzt der Sächsische Volkshochschulverband ein klares Zeichen für eine inklusive Bildungslandschaft in Sachsen. Weitere Informationen zur Vereinbarung und ihrer Umsetzung folgen in Kürze.
Auf dem Foto: (v.l.n.r.) Uwe Hauschild, Michael Welsch, Bernd Wiesner, Ministerpräsident Michael Kretschmer, Dr. Ralph Egler, Horst Wehner (vorn) / Foto: Sächsische Staatskanzlei
Kontakt
Sächsischer Volkshochschulverband e. V., Claudia Knabe, Fachreferentin Gesundheitsbildung, Inklusion, Nachhaltigkeit, QM, Telefon: 0371-35427-58, E-Mail: knabe@vhs-sachsen.de
Geschäftsstelle des Landesbeauftragten für Inklusion der Menschen mit Behinderungen,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Bürgeranliegen, Miroslawa Müller,
Telefon: 0351 564-10711, E-Mail: info.inklusionsbeauftragter@sk.sachsen.de