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Antwort CDU:
Die Vielfalt der Angebote macht die Volkshochschulen in Deutschland grundsätzlich und natürlich auch die VHS-Nordsachsen aus.
Der Fachkräftemangel ist ein Thema, dass bereits jetzt ein großes Problem darstellt und uns in den nächsten Jahren zunehmend herausfordern wird. Daher sehen wir als CDU-Nordsachsen im Anpassen des Fort- und Weiterbildungsangebotes in Nordsachsen zur Deckung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs eine Kernaufgabe der Volkshochschule.
Natürlich fallen als „besonders gefragt“ gleich Integrationskurse und Kurse zum Erlernen der deutschen Sprache ein. Die Herausforderung der Integration von Zuwanderern wird in den kommenden Jahren nicht geringer werden. Hier kann und sollte die VHS ihre Angebote weiterführen und nach Möglichkeit ausbauen, besonders auch im Online-Format.
Auch alle Fort- und Weiterbildungsangebote im Bereich EDV und die Angebote im Xpert Business LernNetz sowie die Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte sind für die Weiterbildungsstruktur unserer Region ausgesprochen wichtig.
Durch die Zunahme der Anzahl älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger dürften auch Kurse und Fortbildungen speziell für Seniorinnen und Senioren an Bedeutung gewinnen.
Aber auch die Angebote für junge Familien ist im Zuge der Gestaltung unseres Landkreises als attraktiven Wohnstandort (Stichwort: Zuzug junger Familien / „Stadtflucht“) von großer Bedeutung.
Antwort ABDT (Aktive Bürger für Demokratie in der Region Torgau e.V.):
Die Volkshochschulen in Nordsachsen werden in den kommenden Jahren in verschiedenen Handlungsfeldern eine wichtige Rolle spielen. Ein Bereich in dem sie besonders gefragt sein dürften, ist die Förderung der digitalen Kompetenzen. Durch die zunehmende Digitalisierung in allen Lebensbereichen ist es wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger notwendige Fähigkeiten erwerben, um sich gut und sicher
in der digitalen Welt zurechtzufinden. Die Volkshochschule kann hier beispielsweise Kurse zu Themen wie Onlinesicherheit, Social-Media oder digitale Kommunikation anbieten, welche sich auch an ältere Personen richten sollte.
Aufgrund der kürzlich beschlossenen Einsparungen im Etat für politische Bildung um 20 Mio. Euro durch die Bundesregierung, wäre auch hier eine Ergänzung Ihres Angebots wünschenswert (siehe Antwort Nr.2).
Antwort DIE LINKE:
Die Volkshochschulen sind für uns als Linke ein wesentlicher Bestandteil der Weiterbildungslandschaft in den Städten und Regionen Sachsens.
Besonders gefragt sind die Volkshochschulen im Bereich der politischen Bildung für jung und alt. Menschenverachtende Einstellungen nehmen immer mehr zu. Erschreckend ist vor allem, dass auch viele junge Menschen sich mehr und mehr rechten und rechtsextremen Parteien zu wenden. Wir als Linke sehen hier ganz klar die Notwendigkeit Angebote der politischen Bildung auszubauen und Menschen dabei zu unterstützen diese wahrzunehmen.
Aber auch im Bereich der Digitalisierung übernimmt die Volkshochschule einen wichtigen Beitrag vor allem bei der Vermittlung von Kompetenzen an ältere Menschen. Die Digitalisierung bietet Chancen auch für ältere Menschen, doch ist sie für Seniorinnen und Senioren oft auch eine Hürde. Dafür schaffen die Angebote der Volkshochschule eine Brücke durch die unterschiedlichen Angebote zur Schulung an digitalen Endgeräten.
Antwort FDP:
Individuelle Fähigkeiten und Spezialisierungen haben eine immer größere Bedeutung im Berufsleben unserer Bürger und hier Lebenden. Viele dieser Kompetenzen können an den Volkshochschulen ergänzend und unabhängig von einem Job erlernt werden, so dass die Nutzer ihrem eigenen Aufstiegsziel einen Schritt näher kommen. Wir Freie Demokraten sehen die wichtigsten Handlungsfelder der Volkshochschulen bei Weiterbildung und lebenslangem Lernen. Auch bei der Sprachausbildung und der Integration von Migranten können die Volkshochschulen einen wertvollen Beitrag leisten.
Antwort SPD:
Die Volkshochschulen leisten einen enorm wichtigen Beitrag in der Erwachsenenbildung unserer Region. Mit niedrigschwelligen Angeboten bieten sie Zugang zu einem breiten Themenfeld für Jede und Jeden. In Zukunft ist aus unserer Sicht besonders die politische Bildung von besonderer Bedeutung. In Zeiten, in denen von Populisten vermeintlich einfache Antworten auf komplexe Problemstellungen gegeben werden, braucht es Aufklärung und Angebote zum konstruktiven Diskurs.
Weiterhin werden auch Angebote zum Spracherwerb und zur besseren Integration von geflüchteten Menschen wichtig sein, damit diese sich besser und schneller in unsere Gesellschaft einbringen können.
Antwort CDU:
2020 ist im Kreistag Nordsachsen das Kreisentwicklungskonzept 2030 diskutiert und im März 2021 beschlossen worden.
Darin heißt es unter Punkt 4.2 HANDLUNGSFELD 2 – BILDUNG & QUALIFIKATION:
„Teilziel II: Durch den Ausbau flächendeckender Bildungsangebote wird lebenslanges Lernen ermöglicht und die Interaktion der Bürgerinnen und Bürger in Nordsachsen gefördert. Bildung eröffnet die Möglichkeit für gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation und stärkt den sozialen Zusammenhalt. Durch ein breitgefächertes und weitgestreutes Bildungsangebot soll den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Nordsachsen im Sinne einer „Kultur des Lebenslangen Lernens“ die Möglichkeit zur privaten Weiter- und Fortbildung eröffnet werden. Dieses Engagement schließt ausdrücklich auch die Volkshochschule Nordsachsen mit ein, die als wichtiger Bildungsträger stärker als bisher in der Fläche aktiv werden soll. Grundvoraussetzung für die positive Entwicklung der Bildungsangebote ist die kontinuierliche Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel für den Erhalt und den Ausbau von Bildungsinfrastrukturen und der Entwicklung neuer Bildungsangebote.“
Das Umsetzen des Kreisentwicklungskonzeptes ist für uns als CDU-Nordsachsen von hoher Bedeutung und wir werden dieses aktiv und engagiert begleiten.
Antwort ABDT (Aktive Bürger für Demokratie in der Region Torgau e.V.):
Interkulturelle Bildung und Integration sind weitere, wichtige Handlungsfelder, in denen die VHS Nordsachsen gefragt sein dürfte. Angesichts der immer vielfältiger werdenden Bevölkerung auch in der Region Torgau ist es wichtig, dass Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft zusammenkommen, sich austauschen und voneinander lernen. Die Volkshochschule könnte hier Kurse und Veranstaltungen anbieten, die den interkulturellen Dialog fördern und zur Integration von Migrantinnen und Migranten beitragen.
Mit der Veranstaltungsreihe „Kontrovers vor Ort“ bieten Sie beispielsweise bereits eine sehr gute Plattform auch außerhalb Ihrer Kurs- und Lehrangebote, um aktuell-politische Themen mit Hilfe kompetenter (Gast)-Referenten zu beleuchten und gemeinsam zu diskutieren.
Hier würden wir als ADBT e.V. versuchen, auch in Zusammenarbeit mit anderen lokalen Vereinen, derartige demokratiefördernde Formate zu unterstützen, um diese einem größeren Publikum näherzubringen.
Antwort DIE LINKE:
Gerade die Volkshochschulen spielen gemeinsam mit den Freien Trägern wie zum Beispiel das DRK oder die Diakonie bei der Integration im Landkreis Nordsachsen eine wesentliche Rolle, besonders durch die Angebote von Sprach- und Integrationskursen. Diese sind in die Entwicklungsplanung und das kommunale Integrationsmanagement zu berücksichtigen und auszubauen. Denn Sprache ist die Grundlage gelingender Integration und befähigt zu Teilhabe für alle. Wir finden, dass grundlegende Integrationsleistungen wie Sprach-und Integrationskurse keinesfalls nur für Asylbewerber:innen mit sogenannter sicherer Bleibeperspektive angeboten werden sollten, sondern für Alle, die zu uns kommen. Wir wissen, dass das eine Menge Geld kostet. Es allerdings nicht zu tun, ist langfristig gesellschaftlich noch viel teuerer und im Hinblick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt fahrlässig.
Antwort FDP:
Durch die Kompetenz bei Weiterbildung und schon bestehenden Sprachausbildung sind die Volkshochschulen geborene Partner bei der Integration von Migranten in den ersten Arbeitsmarkt. Doch nicht nur sie haben einen Weiterbildungsbedarf. Jede Bürgerin und jeder Bürger, der den Wunsch hat, sich weiterzuentwickeln und mehr zu erreichen, braucht wohnortnahe, maßgeschneiderte Angebote, um die eigenen Aufstiegsmotivation zu fördern. Wir Freie Demokraten sehen daher die Volkshochschulen als wichten Baustein der Weiterbildungslandschaft zur Förderung unserer Region, ihrer Wirtschaft und Gesellschaft. Sie können dadurch zur Abminderung des Fachkräftemangels einen Beitrag leisten.
Antwort SPD:
Wie bereits in der Antwort auf die erste Frage angerissen, ist die Volkshochschule hier ein besonders wichtiger Partner, dessen Bedeutung wir uns nicht nur in diesen Handlungsfeldern bewusst sind und dem wir weiterhin vollste Unterstützung zusichern.
Antwort CDU:
Wir stehen vor der Aufgabe, immer größere finanzielle Mittel für kommunale Pflichtaufgaben insbesondere im sozialen Bereich, bereitstellen zu müssen.
Daher wird es eine Herausforderung sein, die gesetzten Ziele, wie etwa das Anpassen des Fort- und Weiterbildungsangebotes in Nordsachsen zur Deckung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs (Strategisches Ziel B des KEK 2030) umzusetzen.
Die CDU-Fraktion im Kreistag wird sich für den Erhalt und bestmöglichen Ausbau der Angebote der Volkshochschule Nordsachsen und der dafür notwendigen kommunalen Förderung einsetzen.
Antwort ABDT (Aktive Bürger für Demokratie in der Region Torgau e.V.):
Über kommunale Förderung und Impulse zur Weiterbildungsbeteiligung würden wir uns als Verein gern in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen nach der Wahl (unabhängig von deren Ausgang) beraten, um dabei auch Ihre Wünsche und Vorstellungen zu berücksichtigen.
Antwort DIE LINKE:
Die Volkshochschulen haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine bedarfsgerechte Grundförderung, um die Erwachsenenbildung flächendeckend, aufsuchend, inklusiv und leistungsfähig auszubauen. Wir setzten uns auf kommunaler und Landesebene für eine gesetzliche Grundförderung ein.
Wir wollen den Erhalt der Volkshochschulen und den umfassenden Ausbau der kommunalen Präsenz in ganz Sachsen erreichen. Die Volkshochschulen – wie auch die Musikschulen – können per se nicht gewinnbringend arbeiten. In Zeiten eines rigiden Sparkurses, der absehbar in den nächsten Jahren auch auf kommunaler Ebene anhalten wird und bereits jetzt zu langjährigen Haushaltssperren führt, besteht die große Gefahr, dass die finanzielle Unterstützung der Volkshochschulen durch die Träger, also durch das Land und die Landkreise/ Kreisfreien Städte eingefroren oder gar zurückgeschraubt wird. Hier ist politisch gegenzusteuern! Lebenslanges Lernen und Weiterbildung ist in Zeiten des Umbruchs und von Transformationen, der technologischen Revolution einschließlich KI, der Globalisierung, der Digitalisierung, der Gefahr durch Fake News und Informationsblasen, der Gefährdung und der beginnenden Erosion der Demokratie essentiell. Hier Einschnitte durch Sparmaßnahmen zu riskieren wäre fatal! In Bildung angelegtes Geld ist immer eine gewinnbringende Investition.
Antwort FDP:
Wir Freie Demokraten setzen uns dafür ein, dass die kommunale Förderung der Volkshochschulen die an sie gestellten Anforderungen auskömmlich finanziert und die Einrichtungen als Netzwerkschwerpunkte eine starke Funktion im kommunalen Bildungssystem einnehmen. Wir wollen die bisherige Förderhöhe erhöhen, um dem Bedarf an Weiterbildung, beispielsweise bei der Sprachausbildung, gerecht zu werden.
Antwort SPD:
Aufgrund der beschriebenen besonderen Bedeutung der Volkshochschule soll sich die Förderung an den Bedarfen der Einrichtungen orientieren. Rahmen ist dabei immer die finanzielle Gesamtlage des Landkreises Nordsachsen.
Antwort CDU:
- Die Vernetzung der Volkshochschule mit anderen regionalen Bildungs- und Kulturanbietern sollte weiter verbessert und ausgebaut werden.
- Eine intensivere Nutzung der sozialen Medien wird angeregt bzw. gefordert werden.
- Die Angebote im Bereich Online-Kurse / Digitaler Unterricht sollten weiter ausgebaut werden (z.B. auch im Bereich Fremdsprachen).
Antwort ABDT (Aktive Bürger für Demokratie in der Region Torgau e.V.):
Über kommunale Förderung und Impulse zur Weiterbildungsbeteiligung würden wir uns als Verein gern in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen nach der Wahl (unabhängig von deren Ausgang) beraten, um dabei auch Ihre Wünsche und Vorstellungen zu berücksichtigen.
Antwort Die LINKE:
Um allen Bürger:innen lebensbegleitendes Lernen zu ermöglichen wollen wir die Voraussetzungen herstellen.
Wir unterstützen den Volkantrag für 5 Tage Bildungszeit und setzten uns dafür ein, dass alle Bürger:innen Sachsens einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung erhalten. Außerdem wollen wir erreichen, dass Volkshochschulen und andere anerkannte Träger der Weiterbildung das Recht erhalten, staatliche Prüfungen zum nachträglichen Erwerb von Schulabschlüssen durchzuführen.
Auch politische Erwachsenenbildung gehört zum lebenslangen Lernen. Denn wer mitmischen will, sollte das Staats- und Regierungssystem kennen. Allerdings ist der Anteil der politischen Bildung an der Weiterbildung viel zu gering. Der Volkshochschulverband beklagt zurecht Geldnot. Lehrkräfte wandern in staatliche Bildungseinrichtungen ab, weil dort besser gezahlt wird. Das wollen wir ändern. Für die VHS-Kursleiter*innen sind rechtlich abgesicherte und angemessen vergütete Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen. Gerade in Nordsachsen wären aufsuchende Bildungsangebote hilfreich, um mehr Menschen zu erreichen. Unterrichtsangebote verstehen wir sowohl in Präsenz als auch im Onlineformat, je nach Sinn und Zweck. Um kostenlose Angebote der Erwachsenenbildung zu ermöglichen, muss der Freistaat mehr Geld dafür bereitstellen.
Dass sich die Volkshochschulen als (Weiter)-Bildungsträger der Demokratie verpflichtet fühlen und laut Satzung gegenwärtig (partei)politisch unabhängig sind, ist ein hohes Gut. In verschiedenen Landkreisen zu beobachtende Versuche bzw. Tendenzen, dies zu unterlaufen oder gar die Volkshochschulen als potentielle Privatisierungskandidaten zu betrachten, weisen wir strikt zurück.
Antwort FDP:
Für uns Freie Demokraten haben Leistungsbereitschaft und die Motivation von Bürgern, die aufsteigen wollen, einen hohen Stellenwert. Wir werden dieses Streben fördern und für die Möglichkeiten zur Weiter- und Fortbildung eine bessere Information und Koordinierung anregen. Dabei spielen die Volkshochschulen als wichtiger kommunaler Träger der Weiterbildung eine integrale Rolle.
Antwort SPD:
Um die Nutzerzahlen zu erhöhen ist es wichtig, die Angebote allen bekannt und zugänglich zu machen. Gemeinsam mit der Volkshochschule entwickeln wir gern Ideen, wie die Veranstaltungen der Einrichtungen zukünftig noch besser beworben werden können.