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Antwort SPD:
Wir sehen in vielen, auch kommunalpolitischen Kontexten einen wachsenden bürgerschaftlichen Bedarf einerseits, miteinander ins Gespräch zu kommen, Themen zu diskutieren, Meinungen und Argumente auszutauschen. Andererseits fehlt es leider vielen, aus meiner Beobachtung vor allem Älteren an der Fähigkeit, dabei auch Regeln einzuhalten, anderen zuzuhören, abweichende Meinungen auszuhalten, sauber anhand von Fakten und eben nicht von Emotionen zu diskutieren usw… Insofern sehe ich einen großen Bedarf an politischer Bildung im Allgemeinen, als auch in „Gesprächskultur“.
Antwort CDU:
Als lokal verankerter Bildungsanbieter kann die Volkshochschule in mehreren Bereichen einen wichtigen Beitrag leisten:
1. Arbeit und Qualifizierung: Die Volkshochschule kann durch bedarfsgerechte Qualifizierungsangebote dazu beitragen, die Beschäftigungsfähigkeit der Bürger zu fördern und den Fachkräftemangel in der Region durch zusätzliche Potentiale abzumildern.
Gerade für Arbeitnehmer, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, könnten niedrigschwellige Umschulungs- und Weiterbildungskurse wichtige Impulse geben.
2. Soziale Integration und Inklusion: Die Volkshochschule ist Begegnungsort und dient durch ihr vielfältiges Kursprogramm dem sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft. Dadurch entsteht eine Stärkung der Teilnehmer und der Gemeinschaft. Integrationskurse für Geflüchtete oder Zugewanderte,
Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen und intergenerationelle Formate könnten dazu beitragen, Spaltungstendenzen entgegenzuwirken.
3. Regionale Identität und Standortattraktivität: Durch die Entwicklung von Bildungsangeboten, die die Besonderheiten der Region insbesondere im Dreiländereck aufgreifen, kann die Volkshochschule dazu beitragen, die regionale Identität zu stärken und die Attraktivität des Landkreises als Lebens- und Wirtschaftsstandort zu erhöhen. Themen wie Kulturerbe, Tourismus oder Umweltschutz könnten hier eine wichtige Rolle spielen.
Trotz der angespannten Haushaltslage sollte die kommunale Förderung der Volkshochschule daher als wichtige Investition in die Zukunft der Region gesehen werden. Durch kreatives und ressourcenschonendes Wirtschaften, Kooperationen mit Partnern und die Erschließung zusätzlicher Finanzierungsquellen kann die Volkshochschule Dreiländereck auch unter schwierigen Bedingungen ihre wichtige Rolle erfüllen.
Antwort AfD:
Die Volkshochschule Dreiländereck kann in verschiedenen Handlungsfeldern wesentlich zur Stadt- und Regionalentwicklung beitragen. Hier sind einige Bereiche, in denen die VHS Dreiländereck in den kommenden Jahren besonders gefragt sein könnte:
1. Digitale Bildung: In der heutigen digitalisierten Welt ist es entscheidend, dass alle Bevölkerungsgruppen Zugang zu digitaler Bildung haben. Die VHS könnte Kurse zur Steigerung der digitalen Kompetenz anbieten, von grundlegenden Computerkursen bis hin zu spezifischeren Themen wie Datenschutz, Online-Kommunikation und digitale Medienkompetenz.
2. Berufliche Weiterbildung und Umschulung: Angesichts des schnellen Wandels in vielen Branchen könnten Weiterbildungs- und Umschulungsprogramme Menschen dabei helfen, ihre Fähigkeiten anzupassen und ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten. Dies kann in unserer Region mit strukturellem Wandel von Bedeutung sein.
3. Demografischer Wandel und Seniorenbildung: Angesichts einer alternden Bevölkerung könnten spezielle Bildungsangebote für ältere Erwachsene dazu beitragen, deren Lebensqualität zu verbessern und sie länger aktiv und gesellschaftlich eingebunden zu halten.
Die Volkshochschule Dreiländereck kann durch gezielte Angebote zur Lösung o.g. Herausforderungen beitragen.
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Wir sehen den Schwerpunkt der Volkshochschulbildung in den kommenden Jahren vor allem in der Politischen Bildung, d.h. Aufklärung über aktuelle politische Themen anzubieten und den Zugang zu Demokratiebildung zu schaffen. Hinzu kommen Aufgaben bei der Integration von Migrant*innen, beim Abbau von Barrieren für Menschen mit Behinderungen, bei der Stärkung der digitalen Medienkompetenz, aber auch bei der Alphabetisierung und Grundbildung sowie der Ergänzung des Systems zum Nachholen von Schulabschlüssen.
Im Landkreis Görlitz betonen möchten wir insbesondere die interkulturelle Bildung wegen unserer Position im Dreiländereck. Hierunter verstehen wir das Angebot von Sprachkursen, sowohl DaF als auch Polnisch, Tschechisch und weitere Sprachen.
Antwort DIE LINKE:
Die Volkshochschule sind für uns als Linke ein wesentlicher Bestandteil der Weiterbildungslandschaft in den Städten und Regionen Sachsens so auch im Landkreis Görlitz.
Besonders gefragt sind die Volkshochschulen im Bereich der politischen Bildung für jung und alt. Menschenverachtende Einstellungen nehmen immer mehr zu. Erschreckend ist vor allem, dass auch viele junge Menschen sich mehr und mehr rechten und rechtsextremen Parteien zu wenden. Wir als Linke sehen hier ganz klar die Notwendigkeit Angebote der politischen Bildung auszubauen und Menschen dabei zu unterstützen diese wahrzunehmen.
Aber auch im Bereich der Digitalisierung übernimmt die Volkshochschule einen wichtigen Beitrag vor allem bei der Vermittlung von Kompetenzen an ältere Menschen. Die Digitalisierung bietet Chancen auch für ältere Menschen, doch ist sie für Seniorinnen und Senioren oft auch eine Hürde. Dafür schaffen die Angebote der Volkshochschule eine Brücke durch die unterschiedlichen Angebote zur Schulung an digitalen Endgeräten.
Antwort FREIE WÄHLER:
Die Volkshochschule Dreiländereck ist integraler Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge des Landkreises Görlitz. Volkshochschulen werden auch zukünftig als Ort des demokratischen Austausches und der Begegnung benötigt, um die gesellschaftlichen Entwicklungen moderieren zu können.
Durch den weiterhin hohen Migrationsdruck wird die Volkshochschule Dreiländereck auch zukünftig ein wichtiger Akteur im Bereich der sprachlichen Bildung und Integration sein.
Als Freie Wähler betrachten wir die Volkshochschule Dreiländereck zudem als zentrales Instrument zur Förderung der Chancengleichheit im Bildungsbereich und zum Nachteilsausgleich einer verfehlten Bildungspolitik des Freistaates Sachsen, zu Lasten des ländlichen Raumes. Bildung ist ein entscheidender Standortfaktor und bildet somit die Grundlage für die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft in unserer Region.
Antwort SPD:
Hier braucht es aus meiner Sicht vor allem deutlich mehr Transparenz über die Prozesse an sich. Ich erlebe z. T. Haarstreubendes, wenn es um Dinge wie Regionaler Entwicklungsausschuss, Wichtung eingehender Förderanträge, Debatte um die sogen. Kernbetroffenmheit usw. geht. Wenn wir hier so weitermachen wie bisher (Stichwort „Kirchturmdenken“), wird es nie ein WIR geben. Leider bekleckern sich auch hier langjährige Bürgermeister:innen als die eigentlichen Kommunikateure und Brückenbauer nicht gerade mit Ruhm…
Antwort CDU:
Die Volkshochschule (VHS) spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Landkreises Görlitz, bei der integrierten Entwicklungsplanung und des kommunalen Integrationsmanagements. Dabei sind folgende Bereiche beispielhaft:
1. Bildung und Qualifikation:
- Lebenslanges Lernen: Die VHS fördert das lebenslange Lernen und bietet vielfältige Kurse an, die zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung der Bürger beitragen. Dies ist besonders wichtig in einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt.
- Berufliche Weiterbildung: Durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen kann die VHS dazu beitragen, die Beschäftigungsfähigkeit der Bürger zu erhöhen, den Fachkräftemangel in der Region zu bekämpfen und die Agilität und Flexibilität der Nutzer bis ins hohe Alter zu gewährleisten.
2. Soziale Integration und Inklusion:
- Integrationskurse: Die VHS kann durch Sprachkurse und Integrationsprogramme zur erfolgreichen Eingliederung von Migranten und Flüchtlingen beitragen. Dies fördert den sozialen Zusammenhalt und die kulturelle Vielfalt im Landkreis. Wie in der Vergangenheit Bewiesen, sind es vor allem ich verfügbaren und den Erfordernissen angepassten Angebote für eine breite Masse von Nutzer, die über den Erfolg von Integration entscheiden.
- Inklusionsangebote: Spezielle Programme für Menschen mit Behinderungen oder ältere Menschen können deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben stärken.
3. Regionale Entwicklung und Identität:
- Kulturelle Bildung: Die VHS kann durch Angebote zur kulturellen Bildung die regionale Identität stärken, erhalten und das Bewusstsein für das kulturelle Erbe der Region fördern. Ein hervorragendes Beispiel dafür sind die Angebote und Möglichkeiten der Kreismusikschulen.
- Bürgerbeteiligung: Als Begegnungsstätte organisiert und sichert die VHS Plattformen für Bürgerbeteiligung und macht so die demokratische Teilhabe und das Engagement der Bürger in kommunalen Entwicklungsprozessen erlebbar.
4. Gesundheit und Prävention:
- Gesundheitsbildung: Durch Gesundheitskurse und Präventionsprogramme kann die VHS zur Förderung der Gesundheit der Bevölkerung beitragen und somit langfristig die Kosten im Gesundheitswesen senken. Darüber hinaus ist sie ein guter Zugang in die sonstigen gesellschaftlichen Angebote, wie zum Beispiel den Breitensport.
5. Umweltbildung und Nachhaltigkeit:
- Umweltkurse: Die VHS kann Bildungsangebote zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit entwickeln, die das Bewusstsein für umweltfreundliches Handeln stärken und die regionale Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit unterstützen. Damit steigt sie unter anderem auch das Verständnis für Gesetzgebungsprozess und deren Umsetzung in der Praxis, wie beispielsweise Umwelt, Gesetzgebung oder Regelungen im Denkmalschutz.
6. Kooperation und Netzwerkbildung:
- Partnerschaften: Die VHS kann durch Kooperationen mit Schulen, Unternehmen, sozialen Einrichtungen und anderen Bildungsträgern ein starkes Netzwerk aufbauen, das die Bildungslandschaft im Landkreis stärkt und Synergien nutzt. Insgesamt trägt die Volkshochschule als integraler Bestandteil der kommunalen Bildungs- und Entwicklungsstrategie wesentlich zur nachhaltigen und inklusiven Entwicklung des Landkreises Görlitz bei. Durch ihre vielfältigen Angebote und ihre lokale Verankerung ist sie in der Lage, flexibel auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einzugehen und somit einen wichtigen Beitrag zur regionalen Entwicklung zu leisten. Diesbezüglich ist die Einrichtung auch aktuell selbst als agil und flexibel wahrnehmbar. Sie hinterfragt die eigenen Angebote und Kurse und stellt sich sowohl auf die gesellschaftlichen Anforderungen als auch auf die Nachfrage der Nutzer ein.
7. Digitale Transformation:
- Die VHS kann durch passgenaue Weiterbildungsangebote zur digitalen Kompetenzentwicklung beitragen, damit die Bürger und Unternehmen im Landkreis den digitalen Wandel erfolgreich meistern können.
- Innovative Lernformate wie E-Learning, Blended Learning oder Webinare können die Reichweite und Flexibilität der VHS-Angebote erhöhen.
8. Demografischer Wandel:
- Durch altersgerechte Bildungsangebote und Seniorenakademien kann die VHS einen Beitrag zur aktiven Gestaltung des demografischen Wandels leisten.
- Intergenerationelle Formate fördern den Wissenstransfer und den sozialen Zusammenhalt zwischen den Generationen.
9. Ländliche Entwicklung:
- Die VHS kann als wichtiger Anbieter von Bildung und Begegnung in ländlichen Räumen fungieren und so die Attraktivität und Lebensqualität im Landkreis steigern.
- Dezentrale Standorte und innovative Mobilitätskonzepte ermöglichen die Erreichbarkeit der VHS-Angebote auch in entlegenen Gemeinden.
10. Regionale Wertschöpfung:
- Durch Kooperationen mit lokalen Unternehmen und Betrieben kann die VHS passgenaue Qualifizierungsangebote entwickeln und so die Wettbewerbsfähigkeit des regionalen Arbeitsmarktes stärken.
- Die VHS kann als Arbeitgeber selbst einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung leisten.
11. Vernetzung und Synergien:
- Als Teil eines breiten Netzwerks von Bildungsakteuren kann die VHS Synergien mit Schulen, Hochschulen, Bibliotheken und anderen Einrichtungen nutzen, um Bildungsangebote optimal aufeinander abzustimmen.
- Gemeinsame Projekte und Kooperationen können die Reichweite und Wirksamkeit der Bildungsarbeit im Landkreis erhöhen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Volkshochschule Dreiländereck in vielerlei Hinsicht ein zentraler Akteur für die positive Entwicklung des Landkreises Görlitz sein kann. Durch ihre vielfältigen Bildungsangebote, ihre Vernetzung und ihre Innovationskraft kann sie einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Region leisten – auch unter den Herausforderungen knapper kommunaler Haushalte.
Antwort AfD:
Die Volkshochschule Dreiländereck kann eine entscheidende Rolle für die zukünftige Entwicklung des Landkreises Görlitz spielen. Ihre Bedeutung liegt vorrangig in der Förderung der Bildung und der beruflichen Weiterentwicklung, was eine Schlüsselkomponente für regionales Wachstum darstellt.
1. Lebenslanges Lernen: Durch das Angebot von Kursen und Weiterbildungen, die sich an Personen aller Altersgruppen richten, unterstützt die Volkshochschule das Prinzip des lebenslangen Lernens. Dies ist besonders wichtig in einer sich schnell verändernden Arbeitswelt, wo kontinuierliche Weiterbildung unerlässlich für die berufliche Relevanz der Bevölkerung ist.
2. Anpassung an wirtschaftliche Bedürfnisse: Volkshochschulen können spezifische Bildungsprogramme anbieten, die auf die wirtschaftlichen Bedürfnisse des Landkreises Görlitz zugeschnitten sind. Dies könnte unter anderem Kurse in Bereichen wie Technologie oder Tourismus umfassen, welche die regionale Wirtschaft stärken und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern.
3. Unterstützung des demografischen Wandels: Der Landkreis Görlitz steht vor demografischen Herausforderungen. Volkshochschulen können helfen, diesen Trends entgegenzuwirken, indem sie Bildungsangebote bereitstellen, die junge Menschen anziehen und halten, sowie älteren Menschen ermöglichen, aktiv in der Gesellschaft zu bleiben.
4. Mitgestaltung der regionalen Entwicklung: Durch ihre Bildungsangebote kann die Volkshochschule auch ein aktiver Partner in der regionalen Entwicklungsplanung sein. Dies umfasst die Mitwirkung an Projekten, die Bildung, Kultur und Wirtschaft miteinander verbinden, um den Landkreis als attraktiven Lebens- und Arbeitsraum zu gestalten.
Zusammenfassend kann die Volkshochschule Dreiländereck ein wesentlicher Akteur in der Bildungslandschaft des Landkreises sein, deren Einfluss sich auf Wissensvermittlung beschränken sollte.
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Die Volkshochschule ist als „kommunale Generalistin“ maßgeblich an der Gewährleistung einer flächendeckenden und bedarfsgerechten Weiterbildungslandschaft im Landkreis Görlitz beteiligt. Sie fungiert als bedeutender Akteur zur Sicherstellung eines Pflichtangebots gemäß der Weiterbildungsförderungsverordnung (WbFöVO). Darüber hinaus spielt die VHS eine bedeutende Rolle bei der Förderung von Bildung und Teilhabe für alle Bevölkerungsgruppen sowie bei der erfolgreichen Integration von Migrant*innen. Die Volkshochschule spielt eine wichtige Rolle dabei, im Landkreis neu ankommende Menschen bei der Integration zu unterstützen. Um diese Angebote auch sichtbar zu machen, sollten diese gut beworben und Menschen, die neu in den Landkreis Görlitz kommen, niedrigschwellig zur Verfügung gestellt werden.
Antwort DIE LINKE:
Die Volkshochschulen spielen bei der Integration im Landkreis eine wesentliche Rolle durch die Angebote von Sprach- und Integrationskursen. Diese sind im Integrationsmanagement nicht mehr wegzudenken und perspektivisch auszubauen, denn Sprache ist die Grundlage gelingender Integration und befähigt zu Teilhabe für alle.
Antwort FREIE WÄHLER:
Die Volkshochschule spielt eine zentrale Rolle bei der zukünftigen Entwicklung des Landkreises Görlitz. Sie muss zukünftig als bildungspolitisches Bindeglied zwischen Unternehmen mit Fachkräftemangel und Migranten agieren und muss hier noch stärker durch die entsprechenden Behörden in ihrer Schlüsselfunktion wahrgenommen werden.
Darüber hinaus ist die Volkshochschule ein bedeutender Ort der Begegnung und des Austausches. Sie fördert den gesellschaftlichen Diskurs und unterstützt die politische Entwicklung im Landkreis, indem sie Plattformen für Diskussionen und gemeinsames Lernen bietet. Diese Rolle als Moderatorin des gesellschaftlichen Diskurses ist besonders wichtig, um ein inklusives Miteinander zu fördern.
Zudem muss die Volkshochschule zukünftig verstärkt als Partner der Kommunen im Bereich der Weiterbildung von Mitarbeitern und Räten wahrgenommen werden. Durch Weiterbildungen kann sie die kommunalen Strukturen stärken und dazu beitragen, dass kommunale Entscheidungsträger auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet sind.
Antwort SPD:
Ganz klar: Möglichst dauerhaft und ambitioniert. Schaue ich mit aber die HH Situation des Landkreises, bzw. der Landkreise an, beschleichen mich leise Zweifel…Hier ist m. E. der Freistaat gefragt, die wichtige Rolle der VHSn auch institutionell stärker zu unterstützen.
Antwort CDU:
Angesichts der angespannten Haushaltssituation im Landkreis Görlitz und zunehmend in den öffentlichen Haushalten insgesamt ist es wichtig, dass die kommunale Förderung der Volkshochschule (VHS) Dreiländereck mit Bedacht und Weitsicht gestaltet und von einer breiten Basis getragen wird.
Daher sollen folgende Aspekte berücksichtigt werden:
- Strategische Ausrichtung mit der Orientierung auf einer verstetigen Förderung als vadis für eine langfristige, strategische Planung für die Entwicklung der VHS. Dabei sollten die Handlungsfelder der VHS zur Regionalentwicklung eine zentrale Rolle spielen.
Eine integrierte Betrachtung der VHS-Förderung im Gesamtzusammenhalt der gesamten kommunalen Bildungslandschaft kann Synergien und Optimierungspotenziale aufzeigen. - Flexible und bedarfsgerechte Finanzierung zur Förderung sollte die Flexibilität der VHS berücksichtigen, um auf veränderte Bedarfe und neue Herausforderungen zeitnah reagieren zu können. Dazu sind neben der Grundfinanzierung auch der Zugang und die Nutzung von Förderprogramme für innovative Projekte und Sonderaufgaben von zentraler Bedeutung. Die Erschließung zusätzlicher Finanzierungsquellen (z.B. EU-Förderprogramme, Sponsoring) kann die kommunale Förderung und insgesamt die Vielfalt der Angebote ergänzen.
- Effizienz und Qualitätssicherung entstehen durch eine kontinuierliche Überprüfung und Optimierung der internen Strukturen und Prozesse Und tragen zu einer Steigerung von Effizienz und Wirtschaftlichkeit bei. Dazu ist die VHS mit einem leistungsorientierten Controlling ausgestattet und
ermöglicht über regelmäßige Evaluationen der Angebote ein Gutes Monitorring der Qualität und Wirksamkeit der Bildungsarbeit. - Partnerschaftliche Zusammenarbeit als Dialog und die Kooperation zwischen unterschiedlichsten Akteuren sind erforderlich, um Synergien zu nutzen und Doppelstrukturen zu vermeiden.
- Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege können das Profil und die Bedeutung der VHS im Landkreis schärfen und die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen. Der Ausbau digitaler Kommunikationskanäle und moderner Marketingmaßnahmen können die Reichweite und Sichtbarkeit der VHS-Angebote verbessern. So kann langfristig die Sicherung der Investitionen in die VHS und in die Bildung der Bürger gesichert werden.
Antwort AfD:
Die kommunale Förderung der Volkshochschule Dreiländereck sollte sich in den kommenden Jahren strategisch und kostenbewusst weiterentwickeln, um eine effektive und nachhaltige Bildungslandschaft zu gewährleisten. Dabei ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Erweiterung des Bildungsangebots essenziell. Hier einige Vorschläge, wie dies umgesetzt werden könnte:
1. Zielgerichtete Investitionen: Die Förderung sollte sich auf Kurse und Programme konzentrieren, die den größten Mehrwert für die Gemeinschaft und die lokale Wirtschaft bieten. Dazu gehören technologieorientierte Kurse, berufliche Weiterbildung und Angebote, die spezifisch auf lokale Bedürfnisse zugeschnitten sind.
2. Evaluierung der Kursangebote: Regelmäßige Bewertungen der Kursangebote auf ihre Effektivität und Teilnehmerzufriedenheit sollten durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die finanziellen Mittel dort eingesetzt werden, wo sie den größten Nutzen stiften. Kurse mit geringer Nachfrage oder Effektivität könnten angepasst oder reduziert werden.
3. Partnerschaften und Kooperationen: Die Volkshochschule sollte Partnerschaften mit lokalen Unternehmen, der Hochschule Zittau/ Görlitz und anderen Bildungseinrichtungen im Landkreis verstärken. Solche Kooperationen können nicht nur die Qualität und Relevanz der Bildungsangebote verbessern, sondern auch dazu beitragen, die Kosten durch gemeinsame Nutzung von Ressourcen zu senken.
4. Alternative Finanzierungsquellen: Neben der kommunalen Förderung könnte die Volkshochschule auch alternative Finanzierungsquellen erschließen, wie Sponsoring durch lokale Unternehmen.
5. Digitalisierung und Online-Angebote: Die Investition in digitale Lehrformate und die Erweiterung des Online-Kursangebots kann nicht nur die Reichweite und Flexibilität der Volkshochschule erhöhen, sondern auch langfristig Kosten sparen, indem weniger physische Räumlichkeiten benötigt werden.
6. Nachhaltigkeit und Effizienzsteigerung: Effizienz in der Verwaltung und im Betrieb der Volkshochschule sollte ein kontinuierliches Ziel sein. Dies könnte durch den Einsatz moderner Technologien zur Kursverwaltung und -durchführung oder durch die Optimierung der Ressourcennutzung erreicht werden.
Durch diese Maßnahmen kann die Volkshochschule Dreiländereck ihre finanziellen Mittel effizient nutzen und gleichzeitig ein hochwertiges Bildungsangebot aufrechterhalten, das den Bedürfnissen und Herausforderungen der Bürger und der Wirtschaft des Landkreises Görlitz gerecht wird.
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Wir BÜNDNISGRÜNE streben an die kommunale Förderung mindestens auf dem aktuellen Niveau fortzuschreiben, dabei aber zwingend die steigenden Betriebs- und Personalkosten zu berücksichtigen. Der Landkreis sollte eine auskömmliche Finanzierung sicherstellen und auf veränderte Bedarfe reagieren können.
Antwort DIE LINKE:
Die Volkshochschulen haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine bedarfsgerechte Grundförderung, um die Erwachsenenbildung flächendeckend, aufsuchend, inklusiv und leistungsfähig auszubauen. Wir setzten uns auf kommunaler und Landesebene für eine gesetzliche Grundförderung ein.
Wir wollen den Erhalt der Volkshochschulen und den umfassenden Ausbau der kommunalen Präsenz in ganz Sachsen erreichen.
Antwort FREIE WÄHLER:
Mit dem letzten Kreistagsbeschluss zur Aufstockung und Dynamisierung der Zuschüsse für die Kultur- und Weiterbildungsgesellschaft mbH haben wir als Freie Wähler mit unserer Zustimmung den Weg für eine bessere finanzielle Ausstattung der kreiseigenen Volkshochschule freigemacht.
Zudem war es uns trotz der angespannten Haushaltslage wichtig, dass im Rahmen des HSK keine Einschnitte im Bereich der Bildung und damit auch keine Einschnitte in der Finanzierung der Volkshochschule Dreiländereck erfolgen.
Antwort SPD:
Wir als SPD Kreisverband unterstützen gemeinsam mit vielen anderen Playern die Initiative 5 Tage Bildungszeit. Dass der Freistaat hier Entwicklungsland bleiben will, ist m. E. ein kleiner Skandal und erinnert mich sehr an die Biedenkopf’sche Demokratietheorie: „Bleibt bitte mit dem Hintern auf dem Sofa sitzen, wir machen das für Euch.“ Die Auswirkungen dieser Theorie können wir jeden Montag auf den Straßen unserer Städte sehen…
Antwort CDU:
- Erhalt und Ergänzung niedrigschwelliger Angebote und einer guten Erreichbarkeit durch dezentrale Kursangebote auch in ländlichen Gebieten, um die Erreichbarkeit zu verbessern. Dabei spielen auch flexible Zeiten und moderne Formate, wie Abend- und Wochenendkurse sowie Online-Angebote für Berufstätige und Familien eine wichtige Rolle.
- Bedarfsgerechte und praxisnahe Angebote mittels Marktforschung und Bürgerbeteiligung. Regelmäßige Bedarfsanalysen und direkte Rückmeldungen von Bürgern helfen, das Kursangebot zielgerichtet zu gestalten. Die Kooperation mit Unternehmen und eine enge Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft können praxisnahe und berufsspezifische Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen.
- Digitalisierung und moderne Lernmethoden mit der Hilfe von E-Learning und Blended Learning. Die Integration digitaler Lernplattformen und hybrider Lernformate kann die Flexibilität und Attraktivität der Angebote erhöhen und gleichzeitig die digitalen Kompetenzen Bürger schulen, um sie zur Nutzung von modernen Technologien befähigen.
- Zielgruppenorientierte Ansprache durch spezielle Programme für verschiedene Zielgruppen, wie die Angebote für Senioren, Jugendliche, Migranten und Menschen mit Beeinträchtigungen. Dazu sind gezieltes Marketing und Öffentlichkeitsarbeit erforderlich.
- Wie bereits ausgeführt sind die finanzielle Unterstützung und zusätzliche Anreize durch beispielsweise Förderungen erforderlich. Darüber hinaus sind Kooperationen, die Unterstützung bei Netzwerken sowie regelmäßige Evaluation und Monitorring, zwingende Voraussetzungen, um einerseits gute Angebote zu schaffen und andererseits attraktiv, sowohl für Nutzer als auch für Lehrende zu sein.
Antwort AfD:
Als Ansatz zum lebensbegleitenden Lernen und zur Steigerung der Weiterbildungsbeteiligung im Landkreis Görlitz würden wir folgende Impulse setzen, die sowohl die traditionellen Werte als auch die moderne Entwicklung der
Gesellschaft berücksichtigen:
1. Förderung der Berufsbildung: Verstärkte Unterstützung und Ausbau der beruflichen Weiterbildung, insbesondere in Handwerks- und Industrieberufen, die für die lokale Wirtschaft wichtig sind. Dies könnte durch Partnerschaften mit lokalen Unternehmen und Branchenverbänden geschehen, die praktische Erfahrungen und Lehrstellen anbieten.
2. Werte- und Kulturbildung: Organisation von Kursen und Veranstaltungen, die sich auf unsere Oberlausitzer Geschichte, Kultur und traditionelle Werte fokussiert. Solche Bildungsangebote fördern das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation im Landkreis Görlitz.
3. Digitale Bildung: Angebote zur Steigerung der digitalen Fähigkeiten für alle Altersgruppen, besonders für ältere Bürger, um niemanden zurückzulassen.
4. Lebensphasenorientierte Bildungsangebote: Entwicklung von speziellen Programmen, die auf die verschiedenen Lebensphasen und -situationen der Bürger zugeschnitten sind, wie Umschulungskurse für Arbeitslose, Weiterbildungsangebote für Rückkehrer oder spezielle Seniorenkurse.
Durch diese Maßnahmen könnten traditionelle Werte gepflegt und gleichzeitig die Weiterbildungsbeteiligung im Landkreis Görlitz nachhaltig gefördert werden, was letztendlich zur Stärkung der lokalen Gemeinschaft und Wirtschaft beiträgt.
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Für uns BÜNDNISGRÜNE sind Weiterbildung und lebenslanges Lernen notwendig, um den großen Transformationen des 21. Jahrhunderts aktiv zu begegnen. Wir setzen uns auf Landes- und Bundesebene für ein umfassendes Konzept des lebenslangen Lernens ein. In dessen Mittelpunkt sehen wir die Förderung von Medienkompetenz, Demokratie- und Umweltbildung.
Wir unterstützen die berufsbezogene, aber auch die allgemeine Weiterbildung und fördern die Zusammenarbeit zwischen Volkshochschulen, Verbraucherzentralen, Schulen und Hochschulen zur Erstellung von Lernmaterialien. Gleichzeitig möchten wir die Fortbildung für die Lehrenden stärken und Unterstützungsmöglichkeiten schaffen, um sicherzustellen, dass die Weiterbildung nicht nebenbei erledigt werden muss. Wir setzen auf Vernetzungsstrukturen und die Nutzung von Open Educational Resources.
Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns für die Einführung eines sächsischen Bildungsfreistellungsgesetzes ein und unterstützen als Bündnispartner aktiv den Volksantrag „5 Tage Bildung – Zeit für Sachsen“.
Im Landkreis Görlitz ist es vor allem wichtig, im ständigen Dialog mit Gesellschaft, Sozial- und Umweltverbänden, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und Schulen zu sein, um bedarfsgerechte Bildungsangebote machen zu können: Was sind Themen, die Sie bewegen? Was muss „das Volk“ wissen, um in der globalisierten, digitalisierten und sich ständig verändernden Welt mitten in der Klimakrise zurecht zu finden?
Antwort DIE LINKE:
Um allen Bürger*innen lebenslanges Lernen zu ermöglichen wollen wir die Voraussetzungen herstellen. Wir unterstützen den Volksantrag für 5 Tage Bildungszeit und setzten uns dafür ein, dass alle Bürger*innen Sachsens einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung erhalten. Außerdem wollen wir erreichen, dass Volkshochschulen und andere anerkannte Träger der Weiterbildung das Recht erhalten, staatliche Prüfungen zum nachträglichen Erwerb von Schulabschlüssen durchzuführen. Auch politische Erwachsenenbildung gehört zum lebenslangen Lernen. Denn wer mitmischen will, sollte das Staats- und Regierungssystem kennen. Allerdings ist der Anteil der politischen Bildung an der Weiterbildung viel zu gering. Der Volkshochschulverband beklagt zurecht Geldnot. Lehrkräfte wandern in staatliche Bildungseinrichtungen ab, weil dort besser gezahlt wird. Das wollen wir ändern. Für die VHS-Kursleiter*innen sind rechtlich abgesicherte und angemessen vergütete Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen. Wir wollen außerdem kostenlose Angebote der Erwachsenenbildung, natürlich muss der Freistaat dann auch mehr Geld dafür bereitstellen.
Antwort FREIE WÄHLER:
Die Beteiligung an Weiterbildung hängt eng mit der Aktualität und Qualität von Themen sowie der Erreichbarkeit der Angebote zusammen.
Eine ordentliche finanzielle Ausstattung der Volkshochschulen sichert die Bindung von Fachpersonal an den Träger und trägt maßgeblich zur Qualität und Themenvielfalt bei. Gleichzeitig ermöglicht sie die Gegenfinanzierung von Angeboten und erhöht somit die Niederschwelligkeit und Zugänglichkeit von Angeboten.
Als Freie Wähler setzen wir uns zudem für einen funktionierenden ÖPNV ein und setzen weiterhin darauf, dass die Volkshochschule Dreiländereck in der gesamten Fläche unseres Landkreises vertreten ist, um die Erreichbarkeit der Angebote sicherzustellen.