Um die Antworten der Parteien und Wählervereinigungen zu sehen, klicken Sie bitte auf die jeweilige Frage.
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Angebote der vhs Erzgebirgskreis zum lebenslangen Lernen können dazu beitragen, Menschen zu qualifizieren (von Alphabetisierung über das Nachholen von Schulabschlüssen bis hin zu beruflich relevanten Qualifizierungsbausteinen. Angesichts der großen Transformationen des 21. Jahrhunderts sind diese Beiträge unverzichtbar. Darüber hinaus kann die vhs Erzgebirgskreis wertvolle Beiträge leisten zur Integration und Sprachförderung von Migrant*innen, zum Abbau von Barrieren für Menschen mit Behinderungen und zur Stärkung digitaler Kompetenzen.
Die vhs kann mit ihren vielfältigen Bildungsangeboten auch zur Attraktivität des Erzgebirgskreises beitragen, indem auch dem Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und persönlicher Weiterentwicklung Rechnung getragen wird. Damit kann sie auch einen (kleinen, aber doch relevanten) Beitrag gegen die Abwanderung leisten, die in den nächsten Jahren die zentrale Herausforderung des Erzgebirgskreises darstellen wird.
Und nicht zuletzt kann sie auch einen wichtigen Beitrag für eine demokratische Bildung und Umweltbildung sowie für eine Stärkung von Selbstwirksamkeit leisten – auch das sind von Tag zu Tag dringender werdende gesellschaftliche Aufgaben.
Antwort AfD:
Aus unserer Sicht sollte beim Begriff Weiterbildung zwischen beruflicher Weiterqualifikation und privater Weiterbildung unterschieden werden. Erwachsene sollen in jedem Alter die Möglichkeit haben, sich für ihre berufliche Tätigkeit weiterzubilden. Dazu gehört für uns auch ein Angebot zur Alphabetisierung oder das Nachholen von Bildungsabschlüssen. Gerade im Hinblick auf eine immer älter werdende Gesellschaft können so vorhandene Potenziale von Fachkräften gezielt gehoben werden. Eine berufliche Altersdiskriminierung lehnen wir ab.
Antwort SPD:
Besonders gefragt sehen wir sie inhaltlich im Bereich Digitalisierung. Bildung im Bereich Webdesign, social media, webbusiness, App-entwicklung und App-Anwendung für kleine Unternehmen in Wirtschaft Handel und Tourismus. Auch die Verwaltungen, und Vereine sind ob mangelnder Kompetenzen ihrer Mitarbeiter und Mitglieder in diesen Bereich in ihrer Arbeit und erfolgreichen Entwicklung gehemmt.
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Die Volkshochschule ist als „kommunale Generalistin“ maßgeblich an der Gewährleistung einer flächendeckenden und bedarfsgerechten Weiterbildungslandschaft im Erzgebirgskreis beteiligt. Sie fungiert als bedeutender Akteur zur Sicherstellung eines Pflichtangebots gemäß der Weiterbildungsförderungsverordnung (WbFöVO). Darüber hinaus spielt die Vhs eine bedeutende Rolle bei der Förderung von Bildung und Teilhabe für alle Bevölkerungsgruppen.
Wir BÜNDNISGRÜNE schätzen die Volkshochschule Erzgebirgskreis als zentralen Weiterbildungsträger und bedeutsamen Akteur im Rahmen einer integrierten Entwicklungsplanung und vor allem des kommunalen Integrationsmanagements.
Antwort AfD:
Für uns ist die Integration in die deutsche Gesellschaft – und dazu gehört auch die deutsche Sprache – in erster Linie eine Bringschuld. Das heißt, wer hier integriert werden möchte muss auch selbst den Willen und eine entsprechende Eigeninitiative zeigen. Die aktuellen Zahlen des Bundesrechnungshofes zeigen jedoch, dass in den beispielsweise durch die vhs oder andere Sprachschulen angebotenen Integrationskursen ein großer Teil den Sprachtest für das geforderte Sprachniveau B1 nicht besteht und den Kurs abbricht. Gerade wenn man länger auf einen Integrationskurs warten muss, erwarten wir, dass die Menschen sich freiwillig und selbstständig bemühen, die Sprache zu erlernen. Im Zuge der Digitalisierung gibt es zudem genügend Möglichkeiten, bereits individuell seine Sprachkenntnisse zu verbessern und sich damit auch integrationswillig zu zeigen.
Antwort SPD:
Die VHS des Erzgebirgskreises macht einen guten Job. Weiterbildung ist nicht nur Zeitvertreib und soziales Handeln, sie führt zur Ausbildung und Stärkung von Kompetenzen bei engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Die wiederum braucht es, um den Erzgebirgskreis erfolgreich aufzustellen und weiterzuentwickeln. Es kommt darauf an, in der Fläche präsent zu sein, im Internet per e-learning zu sein und die richtigen, notwendigen, gefragten Kurse im Programm zu haben.
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Wir BÜNDNISGRÜNE streben an, die kommunale Förderung mindestens auf dem aktuellen Niveau fortzuschreiben – unter Berücksichtigung steigender Betriebs- und Personalkosten!
Antwort AfD:
Ein Angebotsspektrum individueller berufsbezogener Weiterbildung sollte in Sachsen flächendeckend, aber inhaltlich für die Bedarfe der jeweiligen Regionen abgestimmt, gewährleistet und staatlich unterstützt werden. Während wir die berufliche Weiterbildung als wirtschaftlich und gesellschaftlich notwendige
Maßnahme zur fortlaufenden Qualifikation von Fachkräften staatlich unterstützen wollen, bleibt eine private Weiterbildung – wie der Name schon sagt – Privatsache. Die notwendigen Strukturen und finanziellen Ressourcen sollen dabei gemeinsam von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Stellen getragen werden – ein gesunder Wettbewerb unter den Anbietern fördert die Verbesserung der Qualität und die Weiterentwicklung des Angebots. Die Förderung der anerkannten Weiterbildungsträger soll regelmäßig im Rahmen der Haushaltsverhandlungen im Sächsischen Landtag entsprechend der Bedarfe angepasst werden. Wir lehnen jedoch die staatliche Finanzierung parteipolitisch oder ideologisch beeinflusster Weiterbildungsangebote ab.
Antwort SPD:
Das Wichtigste an einer Schule ist der Lehrkörper. Der muss top ausgebildet und motiviert sein zum Beispiel durch gute Arbeitsbedingungen und optimale Ausstattung. Wie in der Allgemeinbildung in Schulen muss das Land und der Bund die wesentlichen Kosten übernehmen. Kreis und Kommunen sollen bei Ausstattung und Lernorten helfen. Es ist darauf zu achten, dass Kurse, welcher nur in Präsenz gehalten werden können an vielen Standorten des Landkreises möglich sind. Die Angebote sollen auch in der Fläche und nicht nur in den größeren Städten vorhanden sein. Das ist für das Leben auf dem Land sehr wichtig.
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Wir unterstützen die berufsbezogene, aber auch die allgemeine Weiterbildung und fördern die Zusammenarbeit zwischen Volkshochschulen, Verbraucherzentralen, Schulen und Hochschulen zur Erstellung von Lernmaterialien. Gleichzeitig möchten wir die Fortbildung für die Lehrenden stärken und Unterstützungsmöglichkeiten schaffen, um sicherzustellen, dass die Weiterbildung nicht nebenbei erledigt werden muss. Wir setzen auf Vernetzungsstrukturen und die Nutzung von Open Educational Resources.
Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns für die Einführung eines sächsischen Bildungsfreistellungsgesetzes ein und unterstützen als Bündnispartner aktiv den Volksantrag „5 Tage Bildung – Zeit für Sachsen“. Und unser Engagement für ein umfassendes Konzept des lebenslangen Lernens auf Landes- und Bundesebene verfolgt das Ziel, einen Rahmen zu schaffen, der der Bedeutung dieses Themas heute und in Zukunft gerecht wird.
Antwort AfD:
Bürger, die aktiv im Berufsleben stehen, kommen meist durch ihre Tätigkeit in Kontakt mit Weiterbildungsangeboten seitens des Arbeitgebers oder suchen aktiv nach Weiterbildungsmöglichkeiten. Aktuell sehen wir daher mehrere Zielgruppen außerhalb dieses Personenkreises, denen Weiterbildungsangebote nähergebracht werden sollten. Einerseits sind das Personen, die als funktionale Analphabeten bezeichnet werden können oder jene, die keinen Schulabschluss besitzen und andererseits sind dies Menschen, die bereits aus dem Berufsleben ausgestiegen sind. Hier bedarf es aus unserer Sicht zielgruppenspezifische Angebote, beispielsweise zur digitalen Teilhabe oder niedrigschwellige Alphabetisierungskurse, die die Betroffenen nicht bloßstellen.
Antwort SPD:
Unbenommen der Aussagen zur Bedeutung von dezentralen Lernorten in den kleineren Gemeinden sollte verstärkt auf Telelearning gesetzt setzen. Das spart enorm Kosten für den Lernort, den Transport zum Lernort und Zeit für den Transport. Für junge Leute ist der Umgang mit Headset und Monitor kein Problem. Ältere müssen herangeführt und unterstützt werden, denn sie sind bei uns auf dem Land nicht mehr so mobil, um den nächsten VHS Standort zu erreichen. Mit guter Technik und starker Internetleitung ist Sprachunterricht mit nativen Speakern aus London, Madrid oder Prag kein Problem sondern ein Lernerlebnis. Die o.g. notwendigen Lernkompetenzen im Bereich IT lassen sich auch am besten per Videokonferenz und e-learning erreichen.