Enorme Nachfrage nach Integrationsangeboten der Volkshochschulen in Sachsen

vhs erhöhen flächendeckend die Angebote und begegnen großen Herausforderungen

In Folge der russischen Invasion in der Ukraine mussten bislang knapp 6 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, viele sind noch auf der Flucht. Nach Schätzungen des Freistaates werden bis zu 80.000 Geflüchtete in Sachsen Schutz suchen. Diese Menschen haben viel Leid und große Strapazen erlebt, ihre Perspektive für eine Rückkehr ist ungewiss.
Unabhängig, ob ihr Aufenthalt vorübergehend oder lang andauern wird, müssen sich die Geflüchteten in einem neuen Land orientieren und verständigen lernen. Dazu brauchen sie zeitnah verfügbare Angebote, die neben sprachlichen Grundlagen auch praktisches Wissen über das Leben in Deutschland vermitteln.

Hierfür sind die 15 Volkshochschulen (vhs) in Sachsen erste Adressen. Ihre ohnehin stark nachgefragten Integrations- und Sprachkursangebote erleben derzeit einen noch größeren Ansturm. Diesen bewältigen die vhs derzeit mit größtem Engagement, Agilität und Kreativität. Hilfreich sind in dieser Ausnahmesituation auch die Erfahrungen aus den Jahren 2015/16.

Gemeinsamer Kraftakt von Volkshochschulen und ihren Kommunen

Gemeinsam mit ihren Kommunen setzen die Volkshochschulen alles in Bewegung, um vor Ort genau die Angebote verfügbar zu machen, die geflüchtete Menschen jetzt benötigen. Das sind Orientierungs- und Sprachkurse sowie Integrations- bzw. Berufssprachunterricht.

Um den sprunghaft gestiegenen Bedarf zu decken, haben einige Städte bzw. Landkreise, z. B. Leipzig und Nordsachsen, schnell reagiert und zur Aufstockung der Integrationsangebote kurzfristig zusätzliche Mittel bereitgestellt. Diese Mittel sind für den erhöhten organisatorischen und personellen Aufwand dringend nötig. Denn: Die enorme Nachfrage bringt die Volkshochschulen an die Grenzen ihrer Ressourcen. „Bereits bevor die Menschen aus der Ukraine nach Sachsen gekommen sind, hatten viele Volkshochschulen lange Wartelisten für Integrationskurse.“ sagt Robert Helbig, Geschäftsführer des Sächsischen Volkshochschulverbandes (SVV). „Um allen Gruppen von Geflüchteten gerecht zu werden, müssen die Kapazitäten deutlich erhöht werden“.

Dies betrifft vor allem den personellen Einsatz in Lehre und Service. Zur Planung, Koordination und Organisation zusätzlicher Kurse muss die Verwaltung gestärkt werden, für den Unterricht braucht es qualifiziertes Lehrpersonal. Um Unterstützung für diese Aufgabe will der SVV mit einer Online-Kampagne werben. Wer Interesse und entsprechende Vorerfahrungen hat, kann sich auf https://www.vhs-sachsen.de/daz-lehrkraefte/ über die Tätigkeit informieren und sich bei der örtlichen Volkshochschule melden. Sprach- und Integrationsangebote gibt es aber nicht nur für Geflüchtete. So hat u.a. die vhs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge auf die hohe Nachfrage nach Ukrainisch-Kursen reagiert und das Sprach-Angebot für Helferinnen und Helfer ausgebaut, welche die Geflüchteten derzeit unterstützen.


Ansprechpartner für weitere Informationen und Presseanfragen:
Robert Helbig, Geschäftsführer
Sächsischer Volkshochschulverband e.V.
Tel. 0371 3542750
E-Mail: helbig@vhs-sachsen.de

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