Die Volkshochschulen sind unverzichtbare Akteure der beruflichen Weiterbildung in Sachsen. Mit ihrem Angebot leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung des demografischen Wandels und des damit verbundenen Fachkräftemangels. Sie qualifizieren Erwerbstätige, unterstützen Arbeitssuchende bei der Integration in den Arbeitsmarkt und helfen den Menschen, im Wandel der Arbeitswelt zu bestehen.
Volkshochschulen…
- vermitteln Schlüsselkompetenzen und Fachwissen zur beruflichen Weiterbildung,
- unterstützen bei beruflichen Veränderungen und Transformationsprozessen,
- bekämpfen und verhindern Arbeitslosigkeit durch Qualifizierung,
- unterstützen bei Übergängen (Schule, Berufsleben, Wiedereinstieg ins Berufsleben).
Dabei sind Volkshochschulen überzeugt: Berufliche Weiterbildung und die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen unterstützen Menschen nicht nur beruflich und wirtschaftlich, sondern sie tragen auch zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit bei und fördern ihre individuelle Lebensgestaltung und aktive Teilhabe an der Gesellschaft.
Das Angebot der Volkshochschulen: Fachqualifikationen und Future Skills
Das Spektrum der Volkshochschulangebote reicht von der Vermittlung von Future Skills über Berufssprachkurse bis zu abschlussbezogenen Fachlehrgängen für das berufliche Weiterkommen in kaufmännischen, betriebswirtschaftlichen und technischen Bereichen.
Dabei reagieren Volkshochschulen flexibel auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Angebote zur kompetenten Teilhabe an der digitalen Transformation der Gesellschaft (Förderung von Mediennutzungs- und Datenkompetenz)
- die Vermittlung von Kompetenzen für nachhaltige Entwicklung und Diversität im Kontext beruflichen Handelns.
Volkshochschulen sind offen für alle und machen gleichzeitig passgenaue Angebote für verschiedene Adressatengruppen:
- Veranstaltungen zur Berufsorientierung bereiten Jugendliche auf den Berufseinstieg vor.
- Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird mit Hilfe von Fachlehrgängen und durch arbeitsplatzbezogene Gesundheitsbildung ein längerer Verbleib im Berufsleben ermöglicht.
- Kompetenz- und Potenzialanalysen sowie Bildungsberatung helfen beim (Wieder-)Einstieg oder bei der beruflichen (Um-)Orientierung.
- Maßgeschneiderte Angebote für Unternehmen, Behörden und Institutionen unterstützen deren betriebliche Weiterbildung.
Forderungen der Volkshochschulen für eine zukunftsfähige berufliche Weiterbildungslandschaft
Um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung auch in Zukunft gerecht werden zu können, benötigen Volkshochschulen eine dauerhafte finanzielle und strukturelle Absicherung. Für die Weiterentwicklung des Systems der beruflichen Weiterbildung sind für uns die folgenden Eckpunkte zentral:
- Berufliche und allgemeine Weiterbildung sind nicht zu trennen
Die Bundesregierung hat im Rahmen des Koalitionsvertrages zugesagt, in der „Nationalen Weiterbildungsstrategie“ das gesamte System des lebenslangen Lernens gleichermaßen zu berücksichtigen. Die Volkshochschulen begrüßen dieses Vorhaben, denn sie sind überzeugt: Während aller Lebensphasen müssen Bürger*innen immer neue und komplexere Anforderungen in ihrer Lebens- und Arbeitswelt meistern. Die dafür erforderlichen Kompetenzen vermitteln allgemeine und berufliche Weiterbildung gleichermaßen und in nicht zu trennender Weise.
Die angekündigte Einführung einer Bildungs(teil)zeit nach österreichischem Vorbild, die Beschäftigten finanzielle Unterstützung für arbeitsmarktbezogene Weiterbildung ermöglichen soll, muss eine enggefasste Fokussierung auf die berufliche Bildung vermeiden und damit die breitere Ausrichtung der Nationalen Weiterbildungsstrategie konkret umsetzen. - Ohne Bildungsberatung und Bildungsplanung bleiben Menschen auf der Strecke
Für bildungsbenachteiligte Zielgruppen muss ein Recht auf individuelle Bildungsberatung und Bildungsplanung geschaffen werden. Im Sinne einer gelingenden gesellschaftlichen Integration müssen Kompetenzen und Talente Bildungsbenachteiligter systematisch identifiziert und gefördert werden. Zugewanderte und Menschen, die Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen haben, müssen so beraten und gefördert werden, dass sie das deutsche Bildungssystem verstehen und seine Potentiale für ihre Bildungsbiographie ausschöpfen können. - Bildungsketten müssen verbunden werden
Die Volkshochschulen halten es für unerlässlich, dass der Bund innerhalb der Nationalen Dekade ein breites Grundbildungsangebot entwickelt und fördert, um für alle in Deutschland lebenden Menschen die Voraussetzungen und die Anschlussfähigkeit für den nachholenden Erwerb formaler (Schul-)Abschlüsse zu verbessern. Im Sinne erfolgreicher Lern- und Bildungsbiografien müssen Förderangebote als Bildungsketten miteinander verbunden werden, damit Anschlüsse eröffnet und Übergänge erleichtert werden. Alle Erwachsenen müssen die Möglichkeit erhalten, Schulabschlüsse nachzuholen – unabhängig von Alter, Erwerbs- und Aufenthaltsstatus sowie nationaler Herkunft
Aktuelle Angebote zur Beruflichen Bildung finden Sie auf der Webseite Ihrer örtlichen Volkshochschule.
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